Eröffnungen #1 Offene Spiele

Italienisch - Greco-Möller-Angriff - Der Überblick

 

In der Diagrammstellung steht Weiß - unter anderem - ein aggressiver Aufbau zur Verfügung, der zu offenen Stellungen mit vielen taktischen Möglichkeiten führt. Die Position entsteht, wenn Weiß nach 4.c3 Sf6 mit 5.d4 frühzeitig die Initiative im Zentrum ergreift. 5.d4 erfolgt mit Angriff auf den Läufer c5, Schwarz tauscht am besten mit 5...exd4 die Bauern, aber nach 6.cxd4 verfügt Weiß über ein gefährliches mobiles Bauernpärchen. Schwarz muss bereits hier sehr genau spielen. So wäre der Rückzug 6...Lb6 schlecht, weil er den weißen Zentrumsbauern Gelegenheit zum Vorrücken geben würde. Stattdessen ist 6...Lb4+ Pflicht, um Weiß zu einer Reaktion auf das Schach zu zwingen.

Die aggressivste und prinzipiellste Fortsetzung ist 7.Sc3.  Bereits Greco bevorzugte diese Gambitfortsetzung, die zu taktisch komplizierten Stellungen führt, in denen Weiß vor weiteren Materialopfern nicht zurückschreckt. Nach 7...Sxe4 8.0-0 Lxc3 gilt Möllers 9.d5 als bester Angriffsversuch.

Die moderate Antwort ist 7.Ld2 Lxd2+ 8.Sbxd2, was aber den in vielen Offenen Spielen so wichtigen zentralen Gegenstoß 8...d5 zulässt, der mit Tempogewinn gegen den Läufer c4 das weiße Zentrum aufbricht. Nach 9.exd5 Sxd5 bleibt von dem „idealen“ Zentrum d4-e4 dann auch nicht mehr als ein isolierter Bauer auf d4 übrig. 

Um hier als Weißer spielen zu können, wurde in den letzten Jahren der Zug 7. Sbd2 versucht. Hierdurch werden zunächst einmal Abtäusche vermieden. Weiß setzt auf den Entwicklungsvorsprung und den Druck auf der e-Linie. Schwarz hingegen auf seine solide Stellung ohne Schwächen und die bessere Bauernstruktur. Ein ausgeglichener Kampf mit Chancen für beide Seiten.

In dem Video zu dieser Variante betrachtet Großmeisterin Elisabeth Pähtz ausführlich und klar strukturiert die Möglichkeiten für beide Seiten. Sie macht in ihrem Video deutlich, dass es in erster Linie Weiß ist, der bestimmt, welcher Stellungstyp gespielt wird. Dieser praktische Vorteil für Weiß wird dadurch kompensiert, dass Schwarz gute Chancen hat, wenn die Hausaufgaben gemacht wurden.

 

 

In der nachfolgenden Datenbank wurden die Varianten, auf die Elisabeth Pähtz in ihrem Video eingegangen ist, noch einmal erfasst und strukturiert, sodass diese separat nachgespielt werden können. Analysieren Sie gerne mithilfe einer Engine und bilden Sie sich so eine eigene Meinung und entscheiden Sie sich, ob Sie eine der Varianten in ihr Repertoire aufnehmen wollen. Das Material ist in vier Abschnitte gegliedert. Zunächst einmal werden die möglichen Abweichungen bis zum siebten Zug von Weiß behandelt. Dann geht es weiter mit der Gambit-Fortsetzung 7. Sc3. Es folgen dann Abschnitte über 7. Ld2 und 7. Sbd2

Die schriftliche Zusammenfassung der Analysen von Elisabeth Pähtz bilden eine gute Grundlage für ein Eröffnungsrepertoire.